User Experience für Medizintechnik
- Themen: Medizintechnik, Hygiene, Sicherheit und Gesundheit
- Key Akteur*innen: Radiolog*innen, Kardiolog*innen und MTAs
- Outputs: Konzept und Produktvision
- Auftraggeber*in: Siemens Healthineers
- Zeitspanne: April 2021 – September 2025
Wie können kollaborative, benutzer*innenzentrierte Forschungs- und Designstrategien die Wirksamkeit, Sicherheit und Benutzungserfahrung von radiologischen Prozessen in der Kardiologie und in der interventionellen Radiologie verbessern?
Projektziele und Überblick
In der Kardiologie und in der Radiologie werden heutzutage komplexe Verfahren für verschiedene diagnostische und therapeutische Zwecke angewendet. Hierbei interagieren medizinische Fachkräfte mit Patient*innen. Unser Ziel ist es, die exakten Details dieser Prozesse, die Herausforderungen sensibler Themen wie Strahlenexposition und Sterilitätssicherung, Usability-Probleme in der bestehenden Technologie und Feinheiten der Kommunikation zwischen Arzt bzw. Ärztin und Patient*innen zu erfassen.
Unser Fokus liegt auf der umfassenden Benutzer*innenforschung und der Förderung von Innovation durch kollaborative Ansätze. So können wir Strategien entwickeln, die nicht nur wirksam sind, sondern auch den tatsächlichen Bedürfnissen des medizinischen Personals und der Patient*innen entsprechen.
Unser Beitrag
Für die Projekte tauchen wir tief in medizinische Verfahren und Interaktionen ein, um diese grundlegend zu verstehen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf interventionellen Radiologieverfahren in der Kardiologie. Durch Feldbeobachtungen und In-situ-Interviews gewinnen wir Erkenntnisse direkt aus Untersuchungsräumen und simulieren, wenn möglich, diese komplexen Set-ups im Forschungslabor.
In unseren Projekten binden wir Stakeholder, medizinische Fachkräfte und Patient*innen durch Co-Creation-Workshops, immersive Rollenspiele und gemeinsame Synthese-Sitzungen ein. Gemeinsam erkunden wir Frühphasenkonzepte, beteiligen uns an Bodystorming-Sessions und kartieren komplexe Workflows. Sobald wir Erkenntnisse gewonnen und Konzepte entworfen haben, verlagern wir unseren Fokus auf die Verfeinerung und Validierung dieser Ideen. Dieser Prozess wird durch Methoden wie Walkthroughs, Prototyping und Usability-Tests geleitet.
Resultate und Ausblick
Unsere Ergebnisse der Projekte reichen von User Journeys über detaillierte Bewertungen von sogenannten Pain Points und Nutzer*innenbedürfnissen bis hin zur Konzeptentwicklung und UX-Empfehlungen. An unserer Arbeit orientiert sich nicht nur die Entwicklung von klinischer Hard- und Software, sondern sie unterstützt auch interne Geschäftsentscheidungen von Stakeholdern durch Methoden wie die Workflow-Analyse. Darüber hinaus entwerfen wir zukunftsweisende UX-Visionen. Wir schlagen sowohl sofort umsetzbare als auch in die Zukunft blickende Lösungen vor.
Die in den Projekten co-kreierten Konzepte und Visionen bieten unseren Kund*innen eine breite Perspektive, die als Grundlage für zukünftige Diskussionen und Strategieentwicklungen dient, um nachhaltige Verbesserungen und Innovationen in medizinischen Prozessen voranzutreiben.
KITE Projektteam
Anne Wohlauf, Marie Beuthel, Iva Karabatic, Lina Audehm, Susanna Ehrenberg, Jamila Kurtenbach und Samer Becirovic
Methoden
Kontextanalyse ist eine Methode zur Erfassung und Bewertung verschiedener externer und interner Faktoren, die eine bestimmte Situation oder Entscheidung beeinflussen. Sie untersucht soziale, kulturelle, wirtschaftliche und technologische Faktoren, um ein umfassendes Verständnis des umgebenden Rahmens zu liefern, in dem ein Produkt, eine Dienstleistung oder eine Benutzeroberfläche verwendet wird. Durch die Analyse des Kontexts können wir besser verstehen, wie unsere Designentscheidungen in der realen Umgebung wirken.
Ein Tiefeninterview ist eine qualitative Forschungsmethode, bei der Forscher*innen und Teilnehmer*innen in einem persönlichen Gespräch vertiefte Einblicke in individuelle Erfahrungen, Meinungen und Perspektiven gewinnen. Im Gegensatz zu standardisierten Fragen steht hier der offene Austausch im Vordergrund. Ziel ist es, ein umfassendes Verständnis für die inneren Gedanken und Ansichten von Teilnehmer*innen zu einem bestimmten Thema zu entwickeln. Durch diese Methode kann man tiefer in die individuellen Emotionen und Motivationen eintauchen. Tiefeninterviews erlauben eine detaillierte und facettenreiche Analyse komplexer Fragestellungen. Wir setzen diese Methode ein, um einzigartige Perspektiven zu erkunden, die durch andere Forschungsmethoden möglicherweise nicht so zugänglich wären.
In einem Co-Creation Workshop versuchen wir mit verschiedenen Akteur*innen Themen kreativ zu erarbeiten. Oftmals sind hierbei sowohl Designer*innen als auch Nicht-Designer*innen mit dabei, um verschiedenste Perspektiven mit einzubetten.
Methoden
Und jetzt?
Melde dich gerne bei Fragen oder einem konkreten Anliegen zum Projekt bei uns.
Deine Ansprechpartnerin:
Kontaktiere unsAnne Wohlauf (she/her)
anne@kite.designexploriert seit 15 Jahren mögliche Zukünfte der Mensch-Maschine-Interaktion.
Basierend auf Insights, die sie mithilfe von partizipativen Designmethoden gewinnt, bringt die studierte Interface Designerin mehr über Szenarien, Kontexte, und Bedürfnisse der jeweiligen Nutzer*innengruppe in Erfahrung und entwickelt in interdisziplinären Teams mutige und dennoch umsetzbare Lösungen.
Anne hat KITE mitgegründet und achtet als CPO (Chief People Officer) auf die Bedürfnisse und Entwicklungsmöglichkeiten der KITEes.