Upskilling statt Deskilling
- Themen: Künstliche Intelligenz, Gesundheit, Bildung und Neue Arbeit
- Key Akteur*innen: Assistenzärzt*innen
- Outputs: Produktvision, UX-Konzept und UX Flow
- Veranstaltung: Healthcare Hackathon in Berlin (UKSH)
- Zeitspanne: Mai 2024
Wie kann Designforschung den Einsatz von KI in der Medizin so gestalten, dass sie nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch das Vertrauen und die Fähigkeiten von Assistenzärzt*innen stärkt?
Skilly – Der KI-Agent für angehende Fachärzt*innen
Beim Health Hackathon Berlin entwickelten unsere Expert*innen von KITE in einem interdisziplinären Team in weniger als 24 Stunden den Prototyp der Health App Skilly. Diese innovative Anwendung wurde speziell für Assistenzärzt*innen konzipiert, um sie in ihrem herausfordernden Klinikalltag zu unterstützen und ihre Weiterbildung effizienter zu gestalten.
Unter dem Motto „Upskilling statt Deskilling“ zielt Skilly darauf ab, das theoretische Lernen direkt in den Arbeitsalltag zu integrieren. Der KI-Agent ermöglicht es Ärzt*innen, Fragen zu realen Patient*innenfällen zu stellen und individuelle, leitlinienbasierte Unterstützung zu erhalten, angepasst an den jeweiligen Wissensstand. Durch den sicheren Zugriff auf Patient*innenakten und die neuesten medizinischen Leitlinien stellt Skilly sicher, dass das Wissen auf dem neuesten Stand und direkt anwendbar ist und gleichzeitig sicherzustellen, dass die Fähigkeiten der Ärzt*innen weiter verbessert werden.
Unser Beitrag
Die Entwicklung von Skilly wurde von Nutzer*innen maßgeblich beeinflusst. In fünf Ad-hoc-Interviews mit Assistenzärzt*innen des Universitätsklinikums Würzburg wurden zentrale Anforderungen und Bedürfnisse identifiziert
- Fallbasiertes Lernen im Alltag: Assistenzärzt*innen benötigen Lernmethoden, die sich nahtlos in ihren klinischen Alltag integrieren lassen. Theoretisches Wissen muss praxisnah und effizient vermittelt werden, da umfangreiche Leitlinien oft schwer verdaulich und zeitintensiv sind.
- Effizienz durch KI-gestützte Unterstützung: In der Regel sind Oberärzt*innen die ersten Ansprechpersonen, stehen jedoch häufig unter erheblichem Zeitdruck. Skilly entlastet durch gezielte Unterstützung bei konkreten Fragen, wodurch mehr Raum für qualitativ hochwertige Arbeit geschaffen wird.
- Personalisierte Wissensvermittlung: Bestehende KI-Lösungen wie ChatGPT bieten zwar schnellen Zugriff auf Informationen, jedoch fehlt ihnen oft die Anpassung an den Wissensstand der Nutzer*innen. Skilly adressiert dieses Problem durch personalisierte Antworten, die auf den individuellen Kenntnissen der Nutzer*innen aufbauen.
Resultate und Ausblick
Die im Rahmen des Hackathons entwickelten Prototypen und Konzepte wurden erfolgreich getestet und lieferten wertvolle Erkenntnisse für die Weiterentwicklung von Skilly. Unser Ansatz zeigt, wie interdisziplinäre Zusammenarbeit und benutzer*innenzentrierte Designstrategien innovative Lösungen für komplexe Herausforderungen im medizinischen Umfeld schaffen können.
Skilly steht exemplarisch für zukunftsweisende Technologien, die den Klinikalltag nachhaltig verbessern und die Weiterbildung von Ärzt*innen effizienter gestalten. Die Weiterentwicklung dieser Plattform könnte nicht nur das Lernen am Arbeitsplatz optimieren, sondern auch einen entscheidenden Beitrag zur Verbesserung der Patient*innenversorgung leisten.
KITE ist interessiert daran, Konzepte wie Skilly mitzuentwickeln, um sicherzustellen, dass das Benutzererlebnis dem dynamischen medizinischen Umfeld gerecht wird.
Im Deutschen Ärzteblatt erschien ein Artikel, der das Projekt beschreibt: https://www.aerzteblatt.de/archiv/240312/KI-Anwendung-Lernen-im-Klinikalltag-ermoeglichen
Das Hackathon Team
Bei dem Projekt hat ein Interdisziplinäres Team aus Entwickler*innen, Ärzt*innen und Designer*innen mitgewirkt:
- Prof. Dr. med. Alexander Hann, Ioannis Kafetzis und Joel Troya Sebastian vom Uniklinikum Würzburg als Ideengeber und Initiatoren der Thematik
- Anne Wohlauf, Iva Karabatic und Marie Beuthel der KITE Design Research GmbH
- Julian Hugo von Tiplu GmbH
- Daniela Hery vom Fraunhofer IESE
- sowie Natalie Hess, Nina Scheizel, Magda Lena Altmann, Abror Islomov, Jan Mechtel, Andreas Eberhard, Christian Fink, Roman Spendler und weitere
Und jetzt?
Melde dich gerne bei Fragen oder einem konkreten Anliegen zum Projekt bei uns.
Deine Ansprechpartnerin
Kontaktiere unsAnne Wohlauf (she/her)
anne@kite.designexploriert seit 15 Jahren mögliche Zukünfte der Mensch-Maschine-Interaktion.
Basierend auf Insights, die sie mithilfe von partizipativen Designmethoden gewinnt, bringt die studierte Interface Designerin mehr über Szenarien, Kontexte, und Bedürfnisse der jeweiligen Nutzer*innengruppe in Erfahrung und entwickelt in interdisziplinären Teams mutige und dennoch umsetzbare Lösungen.
Anne hat KITE mitgegründet und achtet als CPO (Chief People Officer) auf die Bedürfnisse und Entwicklungsmöglichkeiten der KITEes.